#lovethemountains

Blog für Nachhaltigkeit im Tourismus und Alltag im Alpenraum

Zwischen Adrenalin und Ehrfurcht

Die Kraft der Naturgewalten zeigt sich selten so stark und beeindruckend wie in den Bergketten dieser Welt. An den Herausforderungen, die sie durch ihre Unberechenbarkeit stellen, wachsen ihre Bewohner und Besucher. Viele der Gefahren sind heute gebannt und die Faszination mit diesem einzigartigen Lebensraum überwiegt. Um diesen auch für zukünftige Generationen zu erhalten und attraktiv zu machen, ist verantwortungsvolle Planung und Bewusstseins-bildung für seine Sensibilität gefragt.

Was will #lovethemountains?

Erlebnisse und Eindrücke sammelt ein jeder, der in den Bergen unterwegs ist - einige davon wollen wir hier teilen. Daneben blicken wir auch hinter die Kulissen  und berichten über Ideen und Projekte, die zu einer ganzheitlich positiven Entwicklung in diesem Raum beitragen. 

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Du hast eine aufregende Geschichte über deine Erlebnisse in den Bergen zu erzählen? Oder beschäftigst dich mit theoretischen Aspekten, die auf die Alpenwelt zutreffen?

 

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Mehr als ein Zuhause für Specht und Co.

Ein Jagdhaus im Salzkammergut (Bild ltm)
Ein Jagdhaus im Salzkammergut

Wer den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, kann einfach die Augen schließen und seine anderen Sinne arbeiten lassen: den feuchten, federnden Waldboden unter den Füßen spüren, den harzigen Duft der Nadeln und Rinden riechen, die Vögel zwitschern und die Äste im Wind rauschen hören usw.

 

 

Die Atmosphäre in einem Wald wirkt sich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen aus, beruhigt die Nerven und stärkt das Immunsystem. Das wurde in zahlreichen Untersuchungen von Wissenschaftlern bestätigt und in Japan gehört der Besuch im Wald sogar zur Gesundheitsvorsorge. „Shinrin Yoku“ heißt es dort und ist auch bei uns als „Waldbaden“ angekommen. Es geht darum, der Natur ganz nah zu sein und die Dinge um sich herum bewusst wahrzunehmen und die heilenden Kräfte der Bäume und des Waldklimas auf sich wirken zu lassen. Also, die Augen wieder auf, das beruhigende Grün aufsaugen, die Terpene[1] einatmen und einfach die Seele baumeln lassen.

 

Wir Menschen brauchen den Wald – nicht nur als Spielplatz und als Ruheinsel, sondern für eine ganze Menge: er reinigt die Luft, speichert Wasser, gleicht das Klima aus, ist Quelle für den Rohstoff Holz und schützt in steilen Lagen vor Naturgefahren.

Der Wald hingegen braucht den Menschen eigentlich nicht, er kommt ganz gut alleine zurecht: Das Totholz bietet eine gute Keimgrundlage für junge Bäume und andere Pflanzen, ist Nahrung und Lebensraum für Insekten – vor allem Käfer lieben das morsche Holz – viele Vögel brüten in den Baumhöhlen und finden wiederum die Insekten sehr schmackhaft, wie z.B. der Specht. In Salzburg etwa gibt es 14 Naturwaldreservate, in denen sich der Wald fast ohne menschliche Eingriffe entwickeln kann, z.B. der Mitterkaser über dem Diessbachstausee in Weißbach bei Lofer, wo über 40 Vogelarten zuhause sind.

 

In den Alpen ist Holz ein wichtiger Rohstoff und Lebensgrundlage für viele Menschen. Allein in der Produktion und der Weiterverarbeitung von Holz arbeiten in Österreich rund 300.000 Menschen, etwas mehr als in der zweitgrößten Stadt Graz leben.

 

Aber auch für die Sicherheit vieler Dörfer, Siedlungen und Straßen in den Alpen ist ein Wald wichtig. Schutzwälder halten Lawinen, Steinschlag und Erdrutsche ab und müssen gepflegt werden, damit sie ihre Aufgabe gut erfüllen können. Nicht gegen alle Naturgefahren ist der Wald gewappnet, wie Ende Oktober 2018, als ein Orkan durch Europa fegte und ganze Waldstriche niedermähte. Besonders in den Tälern um den Karnischen Kamm in Osttirol und Kärnten wurde viel Schaden angerichtet. Mühsame und gefährliche Aufräumarbeiten sind nun notwendig, damit keine Gefahr von den liegenden Stämmen ausgeht, besonders auf den zahlreichen Wanderwegen, die durch den Wald hinaufführen auf Almen und Berggipfel. Projekte wie z.B. das Bergwaldprojekt des Alpenvereins versammeln viele ehrenamtliche Helfer, die mithelfen, dass diese Wälder nach dem großen Aufräumen aufgeforstet und in Zukunft wieder ein Ort der Erholung werden.



[1] Terpene sind gasförmige Substanzen bzw. ätherische Öle, die von Blättern, Nadeln und anderen Pflanzenteilen abgesondert werden und die die Abwehrkräfte des Menschen stärken.

Dieser Text ist erstmals im Drei D (Magazin der Alpenvereinsjugend) Nr. 01-19 erschienen.

 

Schmetterlinge auf der Schipiste

Bericht von der Tagung „BERGumWELT“ am 06. Juni 2017 in Bozen, IT.

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